Neue Veröffentlichung:
Gabriel, Sabine (2019): Triangulation als theoretisierte Verhältnisfrage zwischen Gegenstandskonstruktionen in qualitativen Forschungsprojekten, in: Lüdemann, Jasmin/Otto, Ariane (Hg.): Triangulation und Mixed-Methods: Reflexionen theoretischer und forschungspraktischer Herausforderungen, Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden, 13-37. https://doi.org/10.1007/978-3-658-24225-1_2
Zusammenfassung
Triangulation ist eine methodische Verfahrensstrategie der empirischen Forschung. Zum einen gilt sie als eine besonders kritische und erkenntnisgenerierende Vorgehensweise, zum anderen aber zugleich als immer schon in einem qualitativen Forschungsprozess vorgängig. Der Umstand dieses Spannungsfeldes zwischen dem Besonderen und dem Selbstverständlichen verweist darauf, dass mit dem Begriff ein unklarer sogar widersprüchlicher Bedeutungsgehalt verbunden ist.
Dieser Beitrag geht einem Systematisierungsversuch nach, den Bedeutungsgehalt und die Funktionszuschreibung von Triangulation auszuloten. Mit Blick auf die jeweiligen zugrunde liegenden Gegenstandsannahmen geht es um die Frage, ob Relationierungsbewegungen in qualitativen Forschungen die Idee der Triangulation auflösen. Zur Beantwortung befragt der Beitrag die Konstruktion von Gegenständen und ihre jeweilig zugrunde gelegten erkenntnislogischen Perspektiven. So bespricht der Artikel unter Verweis auf Annahme praxeologischer Gegenstandsannahmen in Forschungsprojekten auch die Möglichkeit von divergierenden Gegenstandskonstruktionen, die zueinander nicht ins Verhältnis zu setzen sind. Es wird herausgearbeitet, dass das Verständnis für Triangulation von einem perspektivgebundenen Gegenstandsbegriff beeinflusst ist. Es wird dargelegt, Triangulation als vermittelnde, metatheoretisch angeleitete Verhältnissetzung zwischen Gegenstandskonstruktionen und ihren Beziehungen zu verstehen.