22. bis 24. Juli 2019
Georg-August-Universität Göttingen
Follow-Up-Treffen November 2019
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Zielgruppe: Wissenschaftler*innen unterschiedlicher Fachdisziplinen und Qualifikationsphasen (d.h. insbes. Promovierende, Postdocs)
Einreichungen von Abstracts bis 30.05.2019
Soziale Differenzierungen bzw. soziale Differenzkategorien sind nicht nur in der (empirischen) Bildungsforschung ein gegenwärtig breit wie auch stark beforschtes Feld, das unter verschiedenen Begriffen (z.B. Heterogenität, Diversität, soziale Ungleichheit u.v.m.) subsumiert ist und dem für die Entwicklungen des Bildungssystems, des politischen Systems und der Gesellschaft mit Blick auf aktuelle und antizipierte zukünftige Herausforderungen große Bedeutung beigemessen wird. Je nach Teildisziplin und den angewandten Forschungsmethoden wird der Herausforderung der Erforschung sozialer Differenzierungen auf verschiedene Weisen begegnet. Wir möchten uns eine breit gefächerte Interdisziplinarität (Erziehungswissenschaft, Soziologie, Politikwissenschaft, den Wirtschaftswissenschaften, Fachdidaktiken und Psychologie, u.v.m.) zunutze machen, um Konzepte und Entwürfe sowie Chancen und Grenzen der Erforschung sozialer Differenzierungen mehrperspektivisch zu betrachten und die Bildung von sozialen Differenzkategorien kritisch zu reflektieren.
Wir sind als Forschende zum einen fachdisziplinär ‚gebunden‘, was mit unterschiedlichen theoretischen, methodischen und methodologischen Standortperspektiven verknüpft ist. Zum anderen sind wir zugleich immer auch Teil der sozialen Wirklichkeit, die wir erforschen, und sind selbst eingebunden in Erfahrungen hinsichtlich selbst und/oder fremd zugeschriebener Differenzierungsmerkmale (wie etwa soziale Herkunft, Milieu, Geschlecht, Körper, Ethnie, Migration, Bildung, ,Behinderung‘ u.v.m.). Als Forschende stehen wir vor der Herausforderung, hiermit einhergehende Perspektivitäten zu (er )kennen und kritisch zu reflektieren, um der Problematik der (Re-)Konstruktion von Differenz und der Reifizierung des zu Erforschenden zu begegnen.
Den damit verbundenen Fragen, etwa der theoretischen wie empirischen Bearbeitung von einerseits Differenzierung und Differenzkategorien sowie andererseits der kritischen Reflexion der eigenen Standortgebundenheit, soll im Rahmen dieses Peerworkshops aus unterschiedlichen Perspektiven anhand verschiedener methodischer und theoretischer Zugänge nachgegangen werden.
Die Tagung richtet sich explizit an Wissenschaftler*innen unterschiedlicher Fachdisziplinen und Qualifikationsphasen (d.h. insbesondere Promovierende und Postdocs), die sich mit Phänomenen sozialer Differenzierung( en) befassen, und möchte diese in einen wissenschaftlichen Austausch bringen, um Raum für gegenstandsbezogene methoden- und disziplinübergreifende Diskussionen zu eröffnen und sowohl innovative Einblicke als auch Reflexionsräume für gegenwärtige Entwicklungen zu ermöglichen.
Im Rahmen der Veranstaltung wird es zum einen Keynotes ausgewiesener Expert*innen im Feld der reflexiven Erforschung sozialer Differenzierung( en) geben (Prof. Dr. Marcus Emmerich, Tübingen; Prof.’in Dr. Nicolle Pfaff, Duisburg-Essen). Zum anderen werden themenfokussierte Roundtables organisiert, in denen sich die Teilnehmenden mit etwa 10minütigen Impulsen zu eigenen Forschungsperspektiven einbringen und diese zur Diskussion stellen. Interessierte Wissenschaftler*innen sind deshalb eingeladen, sich mit eigenen Beiträgen zu beteiligen, die sich methodisch-methodologisch, theoretisch, empirisch oder mit konzeptionellen Perspektiven auf Differenzierung bzw. Differenzkategorien befassen. Möglich sind z.B. Vorstellungen von differenzbezogenen und differenzreflektierenden Forschungsmethoden und Projektergebnissen, Diskussionen methodologischer Strategien und Perspektiven zur Erfassung sozialer Differenzierungen oder Auseinandersetzungen mit theoretischen Konzeptualisierungen von Differenz.
Die Einreichung von Beiträgen erfolgt über Abstracts von maximal 500 Wörtern (exkl. Literatur), die eine Einordnung der eigenen Forschungsperspektive und die zentrale Forschungsfrage bzw. das zentrale Anliegen sowie Angaben zur Person (institutionelle Anbindung, disziplinärer Kontext, Emailadresse) beinhalten.
Stichtag für Einreichungen von Abstracts ist der 30.05.2019 per Email an differenzierung2019@uni-goettingen.de. Die Rückmeldung über die Auswahl erfolgt zeitnah.
Die Veranstaltung wird als institutionenübergreifendes Format an zwei Standorten stattfinden und es ist beabsichtigt, die Ergebnisse in Form einer Sammelbandpublikation aufzubereiten und zu veröffentlichen. Der erste Workshop dient v.a. der inhaltlichen Diskussion und dem fachbezogenen Austausch und findet vom 22. bis 24. Juli 2019 am Institut für Erziehungswissenschaft an der Georg-August-Universität Göttingen statt. Der Follow-Up-Workshop, aus dem die gemeinsame Ergebnispublikation hervorgehen soll, ist für November 2019 am Zentrum für Schul- und Bildungsforschung an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg geplant. Die Teilnahme an den Workshops ist kostenfrei; für den Workshop in Göttingen werden zudem die Übernachtungskosten übernommen und ein Reisekostenzuschuss gewährt (auch Kinderbetreuung ist möglich).
Bei Fragen wenden Sie sich gern an uns über die oben angegebene Emailadresse.
Wir freuen uns auf Ihre Beiträge!
Das Team der Tagungsleitung
Matthias Völcker, Karina Meyer, Sabine Gabriel,
Katrin Kotzyba, Patrick Leinhos, Dominique Matthes